Dienstag, Dezember 12, 2006

Gestatten floh - Spring floh!

Ich war heute das erste Mal in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Bonn. Als Abschluss der Weihnachtseinkäufe meiner Ma. Das Bonner Rathaus ist auf jeden Fall ein Blogbild wert - meine erste Reaktion: *entsetzter Schrei gefolgt von Nichtentscheiden können, ob total gruselig oder doch richtig cool*


Dann über den Weihnachtsmarkt gebummelt: buntes Treiben, Geruch von gebrannten Mandeln, Menschen an Glühweinständen, die es sich gedanklich richtig kalt machen, Menschen, die neben einem an der Schmuckbude stehen aus den Augenwinkeln beim Klauen zuschauen, schaurige Weihnachtslieder, Lichterketten überall .... STOP - da war doch was!? *spul gedanklich zurück*
Heeeey, der klaut doch! Ähm, Mama - hast du das gesehen?
WAS?
DAS vorhin?
Nö!
Aber... *verdattertes Stehenbleiben* hier sind doch vorhin Polizisten rumgelaufen - Ja, wo laufen sie denn?
Nie da, wenn man sie braucht!
*gedanklich im schlauen Ratgeber der Pfadpfinderwieselschweif geblättert* Die Seite mit "Im Falle eines vermeintlichen Diebstahls..." fehlt natürlich.
Zum Polizeibus gegenüber gelatscht, Tür zu - gewunken, irgendwie keine Aufmerksamkeit bei den Herren in Grün erregt. Sich ärgern. Mit Muttern weiterlaufen und sich weiterärgern. Zwei netten Herren in Grün in die Arme laufen und um bürgerlichen Rat bitten, welcher lautet: "Wenn Sie einen Diebstahl beobachten, sprechen Sie den Täter sofort an. Wenn er Ihnen sehr merkwürdig vorkommt, rufen Sie die Polizei!"
Prima, hätte ich ja gerne.
Mit den Polizisten und meiner Mutter im Schlepptau *Tut das den Not, mein Kind?* zurück zu der vermeintlichen Bude geeiert. Und siehe da, der besagte Herr kam uns entgegen.
Meiner Beschreibung nach trug der Herr eine dunkelblaue Steppjacke - in der Tat war es aber eine helle Weste. So viel zu dem Wert von Zeugenaussagen.
Dem Besitzer der Bude fehlte jedoch nichts - "Kind, du bist soooo peinlich - DAS ist doch jetzt nicht wahr...beschuldigst arme, verwirrte Menschen*
Verwirrt war ich auch.
Die Polizisten unterhielten sich mit dem Mann und baten ihn den Inhalt seiner Taschen zu leeren. Inhalt: eine Kette, die er angeblich kurz vorher an einer anderen Bude gekauft hatte.
Also weiter zu dieser Bude... auf dem Weg dorthin dämmerte mir langsam, dass dies die eigentliche Bude von vorhin war. Allerdings zum Verwechseln ähnlich, wenn man sich nur an den Glühweinständen gegenüber orientiert.
Mein schlechtes Gewissen wuchs langsam an.
Mein Ma war kurz davor mich zu enterben und aus der Familie zu verstoßen. Wäre ziemlich blöd gewesen, dann wären nämlich alle bereits erworbenen Weihnachtsgeschenke völlig wertlos geworden.
Allerdings stellte sich vor der Bude heraus, dass der Mann die Kette alles andere als ehrlich erworben hatte und ich wurde einerseits als "Verräterin" beschimpft und andererseits wieder in die Familie aufgenommen.
Der Abend war gerettet.

6 Kommentare:

Lüneburger Rotspon hat gesagt…

Moralisch einwandfrei. Aber das Bild vom Rathaus ist auch geklaut. Da steht sogar noch das Copyright drauf. Floh, geh in dich!

Springfloh25 hat gesagt…

*stutzt* Aber genauso ist es doch richtig - mit angabe der Herkunft - hätte ich es rausgelöscht mit nem Graphikprogramm.. dann, ja dann würde ich dir recht geben.

Anonym hat gesagt…

Frau Floh in geheimer Mission...spannend.
Ich hoffe es gibt bald mehr Abenteuer ;-)

Anonym hat gesagt…

Weih...nachts...kram...*zitter*
*christen opfer*
aaah...besser!

Anonym hat gesagt…

immer diese Moralapostel, die in der Vorweihnachtszeit versuchen, ihr schlechtes Gewissen für das bisherige Jahr zu beruhigen, indem sie Polizei spielen. ;) *scherz*

Springfloh25 hat gesagt…

@lou: Ich hoff doch mal nicht!

@prophet: *grins*

@rotfell: Lach, nicht immer gleich sein eigenes Verhalten auf andere projizieren, denn da liegt bei deinem Gedankengang ein schwerer Fehler vor: DAS ist ein Großteil meiner Arbeit - moralisch anderen Leuten in den Hintern treten, Sanktionen verhängen, Strafanzeigen stellen usw.
Schlechtes Gewissen haben da nicht ich sondern andere.
Merke: Floh hat demnach das ganze Jahr ein schlechtes Gewissen, was beruhigt werden muss oder Kurzfassung:
Floh ist mächtig böse!